Mediation ist das einzige Verfahren, das eine vollständige Klärung eines Konflikts herbeiführen kann, da es alle Anliegen und Bedürfnisse der Konfliktbeteiligten berücksichtigt. Sie führt zu individuellen und passenden Lösungen im Konsens, die in einer Vereinbarung festgehalten werden, die rechtlich verbindlich ausgestaltet werden kann.
Die Mediation geht davon aus, dass die Parteien die Lösung eigenverantwortlich selbst finden können. Zusätzlich zu der Klärung von Sachfragen wird durch das Verfahren angestrebt, die Parteien auf der emotionalen Ebene zu einem gegenseitigen Verständnis zu führen.
Sie geht daher in ihrem Nutzen über ein Gerichtsverfahren hinaus, das sich in der Lösung auf die sich aus dem Sachverhalt ergebenden Rechtsfolgen beschränkt und Interessen und Bedürfnisse außerhalb dessen nicht mit in den Blick nimmt. Auch ein Schlichtungsverfahren ist nicht vergleichbar, weil in diesem die Lösung aus der Hand gegeben und auf den Schlichter als Dritten delegiert wird.
Die Mediation geht davon aus, dass es zu jedem Konflikt eine Lösung gibt, die selbst erarbeitet werden kann. In einem Konflikt neigen Menschen dazu, innerhalb der bekannten, gewohnten und gedachten Grenzen zu denken. Neue Lösungswege, die wirklich etwas verändern, liegen meist außerhalb des bereits Bekannten. Die Denkpsychologie zitiert hierzu das Besipiel des „Neun-Punkte-Problems“:
Verbinden Sie die neun Punkte jeweils mittig mit vier geraden Linien, ohne den Stift abzusetzen.
Siehe dazu auch
„Ziel der Mediation“

Mediation führt zu einer eigenverantwortlichen und konstruktiven Lösung. Daher können Streitigkeiten in jedem Stadium des Konflikts Gegenstand der Mediation sein und beigelegt werden.
Sie eignet sich daher
- präventiv zur Interessenklärung bei sich anbahnenden Konflikten,
- bei bestehenden Konflikten,
- bei eskalierten Konflikten,
- bei Konflikten, die bereits in anderen Verfahren ausgetragen werden,
(Gerichtsverfahren, Schlichtungsverfahren etc.).
Das Ziel der Mediation ist eine verbindliche Vereinbarung über die Lösung eines oder mehrerer Konflikte, die alle Konfliktbeteiligten dauerhaft zufrieden stellt und alle Parteien konstruktiv in die Zukunft blicken lässt.
Dies ist dann erreicht, wenn die Vereinbarung zu einem allseitigen Nutzen und Gewinn erarbeitet wurde und von allen Konfliktbeteiligten getragen wird. Das Ziel ist daher eine zukunftsorientierte und langfristige Befriedung des Streites.
Außerhalb des eigentlichen Verfahrensziels besteht der weitere Nutzen darin, dass ein individueller Weg unter Berücksichtigung sowohl der Sachebene als auch der persönlich-emotionalen Ebene beschritten wird. Dies unterscheidet die Mediation von einem Zivilprozess.
Im betrieblichen Bereich ist es durch die Mediation bei einer Reduzierung der Konfliktfolgekosten möglich, ein unbürokratisches und flexibles Verfahren zu führen, das personelle und betriebliche Ressourcen unter Ausschluss der Öffentlichkeit schont.
In psychologischer Hinsicht ist das Ziel der Mediation, die Konfliktparteien darin zu stärken, über den Tellerrand zu denken, um eine Lösung zu finden. Erst wenn die Parteien den Raum außerhalb des von ihnen erkannten Konfliktfeldes mitdenken, sind sie in der Lage, den sich aus der Problemstellung ergebenden Konflikts zu lösen. Oder im „Neun-Punkte-Problem“: Erst wenn die Linien über die Grenze des – nur durch die Anordnung der Punkte scheinbar vorhandenen – quadratischen (Konflikt-)Feldes hinaus gezogen werden, findet sich eine Lösung.
